Lisa Rudolph arbeitet zum Spannungsfeld von Raum und Gesellschaft. In ihren Werken untersucht sie raumsoziologische Strukturen, die einem kontinuierlichen Prozess der Reproduktion und Transformation unterliegen und durch Wahrnehmung, Macht, Bewegung und Erinnerungen geprägt sind. Zudem stellen ihre Arbeiten oft jene Sphären in den Vordergrund, die scheinbar unbeeinflusst vom Menschen existieren: Orte jenseits der Kontrolle, Räume des Rückzugs, der Wildnis oder des Schweigens. In dieser Gegenüberstellung von sozialer Ordnung und unberührter Natur entfaltet sich eine explorative wie kritische Auseinandersetzung mit dem Raum als relationalem Gefüge zwischen Präsenz und Abwesenheit, Aneignung und Entzug.