Begriff

Gleichzeitigkeit

Aus dem Begriffsfeld Wissenskonstruktion
  • Beschreibung von Santi Michaela Grunewald

    Durch das Zeigen von Widersprüchlichkeiten und Gleichzeitigkeiten kann eine Anerkennung gegenüber unterschiedlichen Sichtweisen etabliert werden, die „koexistieren, nicht verschmelzen, sondern sich gegenüberstehen oder sich ergänzen” (vgl. Cusicanqui 2018: 29f.) Indem teils widersprüchliche Gleichzeitigkeit und die Pluralität gegenwärtiger Wahrheiten demonstriert wird, können eurozentristische und dominante Wissensbildungsprozesse hinterfragt und unterlaufen werden. Dominierende Universalismen, in denen es nur eine sog. objektive Wahrheit geben kann, können durch das Aufzeigen der Existenz von Gleichzeitigkeiten gebrochen werden.

    Cusicanqui, Silvia Rivera (2018): Ch’ixinakax utxiwa. Una reflexión sobre prácticas y discursos descolonizantes. Tinta Limón Ediciones, Buenos Aires: 2010. In: Garbe, Sebastian, María Cárdenas, Andrea Sempértegui (Hg.): Silvia Rivera Cusicanqui. Ch’ixinakax utxiwa. Eine Reflexion über Praktiken und Diskurse der Dekolonisierung. Münster: Unrast-Verlag.