Fäden verbinden sich fortlaufend zu etwas Neuem. Vergangenes wird zu Gegenwärtigem verstrickt. Es ist schwer, den Faden in der Verstrickung zu verfolgen. Was passiert, wenn an einem der Fäden gezogen wird, die Maschen aufribbeln, und sich diese losen Fäden neu verbinden? Gayatri Chakravorty Spivak (2008) findet die Metapher des weaving in, um die epistemische Gewalt zu verdeutlichen, die in jeder Textur steckt. Gleichzeitig verweist die Metapher auf die Möglichkeit, neue Fäden in die vorhandene Textur einzuweben. Maria do Mar Castro Varela (2007) betont dabei, dass „die Webenden im Prozess gleichzeitig Arbeitende und zu bearbeitender Stoff sind”(Castro Varela 2007: o. S.).
Castro Varela, María do Mar (2007): Verlernen und die Strategie des unsichtbaren Ausbesserns. Bildung und Postkoloniale Kritik, in: Bildpunkt. Zeitschrift der IG Bildende Kunst.
Spivak, Gayatri Chakravorty (2008): Righting Wrongs – Unrecht richten, Berlin/Zürich: diaphanes.