Zerbrechen bedeutet Verlust des Alten – unwiderruflich. Aus Scherben kann etwas Neues entstehen oder ein Abbild des Verlorenen, doch es bleibt nie dasselbe. Zerbruch lädt dazu ein, Bruchstellen zu betrachten, sich neu auszurichten und im Unvollständigen eine eigene Ästhetik zu erkennen. Zerbrechen kann schmerzhaft, gefährlich, leise oder gewaltsam sein – es betrifft Dinge, Strukturen, Weltbilder. Doch im Bruch liegt auch Potenzial: Neue Verbindungen und Perspektiven werden möglich.
Etwas Zerbrochenes ist unreparierbar. Man kann aus den Scherben etwas Neues gestalten oder versuchen ein Replikat des Alten originalgetreu zu erlangen, und doch wird es nie mehr ganz genau dasselbe sein. Das kann man so akzeptieren oder auch nicht… Auf jeden Fall lädt das Zerbrechen dazu ein, die entstandenen Bruchstellen näher zu betrachten, sich neu zu orientieren und das Unvollständige als eigenständige Ästhetik zu erkennen, oder auch nicht.
Platzen, Reißen, Zerbröckeln… Zerbrechen kann wehtun. Kann gefährlich sein. Häuser können zerbrechen. Brücken, Fenster, Spiegel. Weltbilder auch. Zerbrechen kann gewaltvoll, brutal sein. Kann bewusst initiiert werden. Still, leise, langsam – auch so kann etwas zerbrechen, wenn es marode ist. Woran zerbrichst du? Und worüber zerbrichst du dir den Kopf? Mit dem Zerbrechen bahnt sich etwas Neues an – neue Schnittstellen entstehen, unvorhergesehene Querverbindungen werden möglich.