„Wenn ein Patient im Delirium Tremens weiße Mäuse sieht und der Arzt nicht – too bad for the doctor“ (Heinz von Foerster). Ein echter Perspektivwechsel muss radikal und ernst gemeint sein. Dann – und nur dann – führt er unweigerlich zu einem großen Erkenntnisschritt.
Ausgangspunkt für Perspektivwechsel ist die Bereitschaft für Gegenseitigkeit, sie eröffnet in der Interaktionen ein Netz aus beweglichen Standpunkten.
Für mich bedeutet ein Perspektivwechsel der Versuch, die Komplexität hinter Erfahrungen, Meinungen, Gefühlen, Rollen und Denkweisen anderer zu verstehen, um sie kritisch zu reflektieren. Nur so kann Kommunikation auf Augenhöhe gelingen und eine Gemeinschaft in Bewegung geraten.
Ein Perspektivwechsel erfordert die Akzeptanz eines Individuums über dessen eigene Positionierung und ein damit einhergehendes Einverständnis für das temporäre Einlassen auf die Positionierung eines anderen Individuums um einen individuellen Mehrwert aus dieser Erfahrung ziehen zu können.
Ein Versuch, durch das temporäre Einlassen auf einen anderen Standpunkt, die Komplexität hinter Denkweisen, Meinungen und Gefühlen besser verstehen zu können.
Perspektivwechsel ist das aktive Sich-Hineinversetzen in eine andere Position, um die Dinge, die Situationen aus anderen Augen zu betrachten. Ohne Perspektivwechsel keine Kommunikation. Ohne Perspektivwechsel keine Kunst. Ohne Perspektivwechsel keine Bewegung.