Wer spricht und von welcher Position, mit welchen Erwartungen.
Die Wahrnehmung und die «Leserichtung» einer Situation ist abhängig von der jeweiligen Subjektposition, die wir als Individuen einnehmen. Sie wirkt wie ein Filter. Dieser Filter wäre durch eine Aufmerksamkeit an den Rändern, die Irritationen erfasst, in den Blick zu nehmen: Warum lese ich eine Situation so und nicht anders? Was verändert sich, wenn die ich sie anders lese? Es ginge darum, in ein spielerisches Verhältnis mit eigenen Subjektpositionen zu treten, sich hin und wieder zu distanzieren und zu dezentrieren
Eine Positionierung ist die Verortung und Einordnung von Glaubenssätzen und Überzeugungen aus der Perspektive der*des entsprechende*n Akteur*in in einem spezifischen Kontext. Positionen sind identitätsstiftend und bilden die Grundlage für jeglichen Diskurs. Eine bewusste Positionierung ist immer auch ein reflexiver Akt, weshalb Positionen nie statisch, sondern formbar, manchmal sogar fragil sind.
Eine Position kann Zugang zu einem Thema ermöglichen oder versperren. Eine Position ist bewegbar, in Bewegung, in einem Spinnennetz voll anderer Positionen.
Position als immer fortlaufender Wandel, nichts Festes, stark wie Stein und doch so schnell zu zertrümmern. Position als eine Stimme aus vielen, die den Gesamtklang verschiedener Parteien oder das leise Flüstern Einzelner wiedergeben kann. Position bedeutet Vielstimmigkeit und gleichzeitig fühlt sie sich für jede*n anders an.
Positionen sind weder objektiv noch natürlich. Sie gehen aktiv oder passiv aus der Praxis temporärer Ver_Ortung und Inter_Aktion – in einem strukturierten, konstruierten, sozialen oder politischen Raum – hervor und wirken identitätsstiftend. Positionen können (un-)markiert sein und erst analysiert, verändert oder reflektiert werden, wenn sie sichtbar (gemacht) sind. Sie können Zugänge ermöglichen oder versperren, sind bewegbar und vernetzt. Sie bilden eine Stimme aus vielen, die den Gesamtklang verschiedener Parteien oder das Flüstern Einzelner wiedergeben. Eine ver_lernende und verantwortungs_bewusste Positionierungspraxis hält die Fraglichkeit der eigenen Position wach, erkennt ihre Fragilität an und fordert ihre Grenzen heraus.
Positionen sind keine objektiven, determinierten oder natürlichen Einheiten. Sie gehen aktiv oder passiv aus der Praxis der Ver_Ortung – in einem strukturierten, konstruierten, sozialen, gesellschaftlichen oder politischen Raum (z.B. einer Karte, einem Diskurs, einer Gesellschaft) – hervor. Positionen können markiert oder unmarkiert sein, wobei eine Sichtbarkeit oder Sichtbarmachung erst die Beschreibung, Analyse, Veränderung oder Reflektion jener ermöglicht.
Eine Position ist nicht absolut, sondern eine temporäre Verortung und Inter_Aktion. Erfahrungsdimensionen, Zwischenräume und Beziehungsweisen konstellieren sich davon ausgehend als fluide und nichtidentische Perspektiven in einem komplexen Bedingungsgeflecht. Eine ver_lernende und verantwortungs_bewusste Praxis der Positionierung hält die Fraglichkeit der eigenen Position wach, erkennt die Fragilität der Bezüge an und fordert unhinterfragte Grenzziehungen heraus.